Stichwort „Wechselparlamentarier“

Nachdem lange Jahr der „Wechselwähler“ als unbekannte Variable im demokratischen Machtpoker galt, sorgt inzwischen der sogenannte „Wechselparlamentarier“ für noch größere Unruhe im Polit-Business. Wer als grüne Mandatsträgerin in die Legislaturmenopause hineingeht, ärgert sich oft schwarz. AfD-Abgeordnete treten so schnell aus und wieder ein, dass die Partei eine Drehtür in ihrem Büro einbauen lassen musste. Und so manch ein hoffnungsvoller Nachwuchspolitiker wacht morgens plötzlich völlig verkatert im Schloss Bellevue auf. Was als Jamaica-Rumgekungele beginnt, schlägt ganz leicht in eine rot-braune Minderheitsvergeigung um, bevor möglicherweise alles in einer finalen Neuwahl der „Miss Germany“ gipfelt. Wer sich als Wähler versichern möchte, welche zukünftige Partei sich hinter dem aktuellen Käsegesicht seines Abgeordneten verbergen könnte, sollte deshalb vor den Wahlen Einblick in die geschlossene Transferliste nehmen und sich über ausbleibende Nebeneinkünfte seines Kreuzempfängers Gedanken machen.