SCHIEFLAGE - Damit Sie in jeder Lage schief gewickelt sind!
Das Magazin für Menschen, die sich neu erfinden wollen

Die besten Historischen Romane des Winters 2010 / 2011:

Verpassen Sie nicht, diese üppigen Historienschinken in Ihren lauschigen Kamin zu werfen ...

Barbara di Carnevale:

Die Rückkehr des Doms

Köln, 1366 n.Chr.: Die mittelalterliche Laubenpieperkolonie „Zur lustigen Fronarbeit“ wird von einer spektakulären Rufmordserie erschüttert. Die Spur führt zum undurchsichtigen Grafen Schwetzer, der sein Ius primae noctis beim Hütchenspiel an den Dorfdeppen Hannileyn verspielt hat. Doch auch die Konservierungsmittelmachergilde scheint ihre Finger im Spiel zu haben. Der Unmuth darüber, dass der Rat der Stadt Köln die Manufaktur des ach so kostbaren Konservierungsstoffs Thiabendazol verboten hat, weil er erst 600 Jahre später entwickelt werden wird, sitzt tief. Können das pissige Kräuterweib Hysteria, der weise Puppenspieler Gernoth und der leprakranke Beutelschneider Heinz-Rüdiger den hinterhältigen Intrigen des Stadtrats, der geballten Inkompetenz des Bischofs und der technischen Brillanz des Lukas Podolski die Stirn polieren? Das letzte Domkapitel des bewegenden Meisterwerks von Barbara di Carnevale führt den Leser direkt in die Abgründe der rheinischen Frohnatur und dokumentiert die Folgen einer Verschwörung, die auch heute noch jedes Jahr im Februar ihren Tribut fordert ...

Fazit: Hier ist das Mittelalter so lebendig, dass man den Dom am liebsten in Köln lassen möchte ....


Magie Illuminaten Ökologie Historizität Gesamtwertung
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Barbara die Carnivale: „Die Rückkehr des Doms“. Narrenturm-Verlag. 867 Seiten. Preis: 20 Taler.



Lars Leppien:

My Heart Will Cool Down

Anfang des letzten Jahrhunderts stoßen die beiden Inuitgeschwister Ammouk und Ammoniak beim Stöbern in einer alten Lachskiste, die sie auf dem Dachboden ihres Iglus gefunden haben, auf eine vergilbte Fotografie, die beweist, dass ihr Urgroßvater Jesus Christus war. Als die beiden auf die Idee kommen, die Lebensgeschichte ihres Urahns an Holliday On Ice zu verscherbeln, schreitet der vatikanische Geheimdienst ein und versucht, dieses finstere Geheimnis mit allen Mitteln zu vertuschen. Ammouk und Ammoniak gelingt die Flucht, indem sie auf einem herrenlosen Eisberg anheuern. Sie meistern zahlreiche Gefahren wie Killerrobben, Schneestürme, Skorbut und Inzest. Doch plötzlich taucht ein riesiger Luxusliner des MI6 vor ihnen auf. Werden sie die fürchterliche Kollision überleben ...?

Fazit: Andere Bücher gehen immer nur in die Tiefe, Lennip kratzt endlich mal an der Spitze des Eisberges ...


Magie Illuminaten Ökologie Historizität Gesamtwertung
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Lars Leppien: „My Heart Will Cool Down“. Verlag für bedrohte Völker. 1120 Seiten. Preis: ein Sack frischer Heringe.



Götz von Trutz:

Die Geliebte des Postkartenmalers

Nachdem sie ihren noch warmen Vanillepudding aus Versehen mit zwei gestrichenen Esslöffeln Chilisauce abgebunden hatte, wird die blinde Malerin Hilde Lainwant mit einem Schlag ins Wien des Jahres 1907 versetzt. Da sie auch in der Vergangenheit nach wie vor blind ist, bleibt ihr nichts anders übrig, als noch mal ganz von vorn anzufangen. Bei der Aufnahmeprüfung der Allgemeinen Malerschule der Wiener Kunstakademie versagt sie kläglich, verliebt sich aber unsterblich in den ebenfalls gescheiterten Adolf Hitler, der ihr in der Folgezeit mit seiner Methode „Malen nach Qualen“ die Freude an der Kunst endgültig verleidet. Spätestens als die mysteriöse Anne Franck auftaucht, die den armen Postkartenmaler auf der Suche nach dem verschwundenen Bernsteinzimmer durch halb Europa jagt, wird deutlich, dass immer mehr der seelische Verfall des Autors in den Vordergrund der Handlung tritt. Götz von Trutz erkennt nach rund 750 qualvollen Seiten endlich, dass er in Wirklichkeit ein reinrassiger brauner Wolfshund namens Wotan ist, der sich den Rest seiner Menschlichkeit unter Sauerstoffentzug weggewichst hat.

Fazit: Das ultimative Braunbuch, für alle, denen South Park noch nicht genug Geschmacklosigkeiten und Tabubrüche beschert hat.


Magie Illuminaten Ökologie Historizität Gesamtwertung
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Götz von Trutz: „Die Geliebte des Postkartenmalers“. Verlag „Braune Grütze“. 748 Seiten. Preis: Drei Jahre ohne Bewährung wegen Volksverhetzung.



Mario Hönisch:

Vom Höllenwert der Worte

„Eene, meene, mütz, die Muddi hadd’n Schlitz, und wird der Vaddi spitz, ist unterm Schlitz ’ne Pfütz’ ...“ – Dies ist die Geschichte des jungen Durs Grünbein, der bereits im Kindergarten durch sein phänomenales dichterisches Talent auffällt. Doch eines schönen Tages lernt der heranwachsende Durs in einem FDJ-Ferienlager den russischen Koch Evgenii Schtscherbakow kennen. Dieser stets zu Späßen aufgelegte ehemalige Rotarmist zeigt ihm eine Urkunde, die er dem Leibhaftigen beim Soljanka-Wettessen abgeluchst hat. Das Dokument beweist, dass der Vater von Durs das lyrische Ich seines Sohnes dem Teufel abgekauft und ihm dafür die Dresdner Frauenkirche in Zahlung gegeben hat. Nur Schrottgedichte können die Frauenkirche jetzt noch retten. Wie wird sich der junge Mann entscheiden ...?

Fazit: Eene, meene, motzen, dies Buch, das ist zum, äähm ... Nachdenken.


Magie Illuminaten Ökologie Historizität Gesamtwertung
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Mario Hönisch: „Vom Höllenwert der Worte“. Verlag à Postrophe. 313 Seiten. Preis: Ihre Seele.



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