Manchmal ist die Welt einfach nicht gerecht. So ist es fürchterlich ungerecht, daß der deutsche Wettbewerbsbeitrag beim Eurovison Songcontest nicht deshalb den geteilten letzten Platz belegte, weil selbst die Fahrstuhlmusik im Altersheim um die Ecke einfallsreicher klingt und die "Performance" so schlecht war, daß sie noch nicht einmal mehr als Parodie auf sich selbst durchging, sondern einzig und allein deshalb, weil wir Deutschen es mit unserer zugegebenermaßen zeitwillig etwas zu direkten Art nicht geschafft haben, im Ausland die Freunde zu gewinnen, die bereit wären, uns unseren Dilettantismus in Sachen Musik nachzusehen.
Im Kampf gegen die Ungerechtigkeiten dieser Welt hat die "Schieflage"-Redaktion im Komitee zur Verbreitung teutschen Liedguts in der Havelregion und dahinter einen unerwarteten Bündnisgenossen gefunden. Dieses Komitee, das unter anderem einen Marshallplan zum Gewinn des nächstjährigen Wettbewerbs ausgearbeitet hat, in dem Toni Marschall, Franz Lambert, eine Original-Silbermannorgel und Michael Ballack eine zentrale Rolle spielen werden, hat darüber hinaus eine Aktion ins Leben gerufen, die dem deutschen Losersong "Disappear" die Reputation zurückerstatten soll, die er nie verdient hat. Wir würden es nicht zuletzt aus gesamtgesellschaftlichen Erwägungen begrüßen, wenn Sie sich dieser Aktion anschließen und die untenstehende Protestnote unterzeichnet an den russischen Botschafter in Berlin schicken würden. Denken Sie nicht nur an sich, denken Sie auch an kommende Generationen, die sich dann vielleicht nicht mehr dafür schämen müssen, daß ihr Land den letzten Platz beim wohl bedeutendsten europäischen Kulturwettbewerb belegt, sondern dafür, daß ihr Land diese Schwachsinnsveranstaltung auch noch gewinnt. Sie sehen: manchmal kann die Welt einfach nicht gerechter werden.
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